Tourbeschreibung
Über Spree und Dahme zum Scharmützelsee
Unendlich viele Möglichkeiten für traumhafte Yachtferien verspricht Yachtcharter Löber in Berlin-Köpenick. Schliesslich liegt der kleine Hafen Wendenschloss mitten im schönsten und grössten Binnenwassersportrevier Europas. Gerade zwei Stunden entfernt lockt liegt die pulsierende Hauptstadt Berlin mit all ihren Möglichkeiten. Und es ist auch nicht weit nach Potsdam und den fabelhaften preussischen Schlössern.
Aber auch das südöstlich von Berlin gelegene Revier lädt ein zu einer Entdeckungsreise: Durch das Dahme-Seenland, nach Königs Wusterhausen mit seinem Schloss und Funkmuseum, zu einem Törn durch unberührte Landstriche bis hin zum Scharmützelsee. Dieses Revier mit seinen vielen Seen, ein Geschenk der letzten Eiszeit, ist besonders für weniger geübte, erholungssuchende Wassersportler bestens geeignet.
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Schon Köpenick ist einen Besuch wert. Im Wasserschloss an der Dahme befindet sich das Kunstgewerbemuseum von Berlin, denn Köpenick ist noch ein Teil der Hauptstadt. Die Promenade an den Ufern von Dahme und Müggelspree gehört einfach zum Stadtbummel auf der Insel. Hier gibt es viele interessante Kunstobjekte und Restaurants, wo man im Freien die Aussicht geniessen kann.
Wenige Schritte entfernt: Das berühmte Backstein-Rathaus von Köpenick. Hier spielte sich die Posse um den Hauptmann von Köpenick ab, die wohl jeder kennt. Zwei mal in der Woche spielen die Mitglieder der „Köpenicker Hauptmann Garde e.V.“ den Coup des Schuhmachers Wilhelm Voigt vor dem Historischen Rathaus nach. Der gerade aus dem Gefängnis entlassene Knastbruder Wilhelm Vogt besorgte sich eine Uniform und erbeutete die Stadtkasse von Köpenick. Der Hochstapler wurde zu 4 Jahren Gefängnis verurteilt, aber Kaiser Wilhelm II. begnadigte ihn und soll ihn sogar als „genialen Kerl“ bezeichnet haben.
Zurück in der Charterbasis werden wir zur Schiffsübergabe und Einweisung erwartet. Unser Zuhause für eine Woche ist eine Pedro Skiron 35 mit Namen „Adriana II“ – ideal für unsere 4-Personen-Crew. 10,60 m lang, 3,50 breit, Tiefgang 1 m. Und die Maschine leistet 91 PS. Neben Informationen über die technische Funktion erhalten wir Tipps zur Handhabung des Schiffes und wichtige Hinweise über unser Fahrgebiet. Sehr genau lassen wir uns die Klapp-Konstruktion der Persenning erklären, denn auf unserer Strecke gibt es einige niedrige Brückendurchfahrten.
Unser Ziel ist diesmal Bad Saarow am nördlichen Ende des Scharmützelsees. Rund 65 km sind es von Wendenschloss über Dahme und Storkower Gewässer. Deshalb wollen wir nicht direkt die Dahme hinauf fahren, sondern erst eine Runde über die Müggel-Spree, den Grossen Müggelsee und durch Neu Venedig drehen. So viel Zeit muss sein!
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Vor der Altstadt von Köpenick vereinigen sich Dahme und Müggelspree zur Spree. Spreeabwärts sind es rund 20 km bis zur Mühlendammschleuse in Berlin. Wir drehen nach Steuerbord und fahren auf die Müggelspree, vorbei an der Baumgarteninsel. Bald passsieren wir das Wassersportzentrum Berlin in Friedrichshagen, mit breit gefächertem Angebot: Hotel, Restaurant, 100 Liegeplätze und Servicebetrieb. Daneben das Segelzentrum, Heimat von Jochen Schümann, Deutschlands erfolgreichstem Segler. Auf der Steuerbordseite liegt die Spree-Arche, ein schwimmendes Blockhaus mit Restaurant-Terrasse. Schräg gegenüber: Die ehemalige Brauerei Bürgerbräu.
über den Grossen Müggelsee
Der Grosse Müggelsee ist der grösste der Berliner Seen, 4,3 km lang, gut 7 Quadratkilometer gross. Hier wird viel gesegelt. Boote mit Verbrennungsmotor dürfen nur im betonnten Fahrwasser den See überqueren. Am östlichen Ende des Müggelsees gibt es mehrere Ausflugslokale, die sich bei schönem Wetter für den sonntäglichen Frühschoppen anbieten.
Jetzt sind wir in Neu Venedig. Ursprünglich eine bescheidene Kleingartenkolonie, durchzogen von zahlreichen Kanälen und Fliessen. Bei der Kirche Rahnsdorf liegt eine Fischräucherei. Die meisten Grundstücke in diesem Gebiet sind Wassergrundstücke, heiss begehrt von den Berlinern. Inzwischen sind viele der ursprünglichen Datschen eleganten Häusern gewichen. Manche passen eigentlich gar nicht in diese ländliche Idylle.
Am Ende von Neu Venedig biegen wir in den Dämeritz-See ein. Hier ist Berlin zu Ende. Dann folgt der knapp 3 km lange Gosener Kanal. Er wurde als Arbeitsbeschaffungsmassnahme gegraben und 1936 für den Schiffsverkehr zwischen Dämeritz- und Seddinsee, also zu den Dahme-Gewässern freigegeben. über diese Strecke wurden damals die Kalksteine von den Rüdersdorfer Brüchen im Norden nach Berlin transportiert.
Zeit für einen Ankerstopp: Mittagspause. Wir suchen einen ruhigen Platz mit der richtigen Wassertiefe. Gut, dass wir ein Echolot haben. So können wir die richtige Kettenlänge festlegen.
Bei Schmöckwitz müssen wir links in den Zeuthener See abbiegen Jetzt sind wir auf der Dahme. Hier gibt es zahlreiche Anlegemöglichkeiten, gekennzeichnet mit der Gelben Welle.
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Am Zeuthener See liegt die 1909 erbaute Villa des Unternehmers Hertzog. Sieht aus wie ein Schloss. Die Villa war Gästehaus der Stasi und ist heute Schulungszentrum und Gästehaus des Reinigungs-Unternehmers Peter Dussmann.
In Zeuthen gibt es viele übernachtungsmöglichkeiten. Rund um den S-Bahnhof reihen sich Geschäfte und Gaststätten aneinander.
Königs Wusterhausen
Noch wenige Kilometer, dann erreichen wir Königs Wusterhausen. Geradeaus geht es in den Nottekanal mit dem Industriehafen von KW.
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Wohl weist die Gelbe Welle an der Hafeneinfahrt auf einen Liegeplatz in der Stadt hin - aber je weiter wir in den Hafen einfahren, desto mehr ist das Wasser verkrautet. Wir drehen lieber um und fahren auf die Dahme zurück. Schliesslich wollen wir nicht den Kühlwasserfilter verstopfen.
Den Hafen Königs Wusterhausen gibt es seit 1854. Der grösste Kohle-Binnenhafen der DDR entstand durch Ausbau der Mündung des alten Nottekanals. Auch heute wird die Lausitzer Braunkohle per Bahn nach KW herangeführt und in Schiffe umgeladen. Schubverbände, bis 156 Meter lang, bringen die schwarze Ladung von 1800 Tonnen dann zum 30 km entfernten Heizkraftwerk Berlin-Rummelsburg.
Hier gibt es übrigens eine Wassertankstelle.
Zu Königs Wusterhausen gehört die Schleuse Neue Mühle, mitten in einem Naturschutzgebiet. Wir finden ruhigen Liegeplatz unmittelbar vor dem Schleusenbereich, wo maximal zwei bis drei Boote festmachen können. Leider ist Riedels Landgasthof seit 2011 geschlossen.
Von hier aus ist das Zentrum von Königs Wusterhausen in knapp 20 Minuten zu Fuss zu erreichen. Im Bahnhofsgebäude befindet sich die Stadt- und Touristinformation. In der Bahnhofstrasse sind die meisten Geschäfte, und dienstags und freitags ist Markt.
Die Hauptsehenswürdigkeit von KW ist das schöne Renaissanceschloss. Schloss, Schlossgarten und die beiden Kavalierhäuser bilden ein einzigartiges Ensemble und sind Anziehungspunkt für historisch und kulturell Interessierte. Der spätere König Friedrich Wilhelm I. erhielt die Burg und die dazugehörigen Ländereien 1698 von seinem Vater zu Weihnachten. Hier entwickelte der „Soldatenkönig“ erste Grundlagen seiner Reformen in Verwaltung, Wirtschaft und Militär. Die „Langen Kerls“, Friedrich Wilhelms I. legendäre Garde hochgewachsener Soldaten, hatten hier ihren Ursprung.
Die ersten Rundfunksendungen
In Königs Wusterhausen wurde auch Technikgeschichte geschrieben: Der Sender auf dem Funkerberg übertrug 1920 die ersten Rundfunk-Sendungen in Deutschland. Heute erinnert ein interessantes Museum an diese Zeiten. Insgesamt 26 Masten standen um 1930 auf dem Funkerberg. Jetzt nur noch einer. Im Museum kann man an einer interessanten Führung teilnehmen. Mitglieder des Museumsvereins erläutern begeistert die fast hundert Jahre alte Technik und zeigen diverse alte Empfänger.
Vor der Schleuse Neue Mühle müssen wir etwas warten. Wichtig: Man muss an Steuerbord festmachen, um die ausfahrenden Schiffe nicht zu behindern. Die erste Schleuse an dieser Stelle wurde schon 1696 gebaut. Die heutige Schleuse – in Verbindung mit einer Klappbrücke – ist knapp 39 Meter lang. In der Hochsaison wird die Brücke täglich über 100 mal hochgefahren! Da kann sich aber der Schleusenmeister freuen, dass er da nicht selber kurbeln muss...Wir werden aufwärts geschleust, etwa 1,40 m. Der ganze Vorgang dauert etwa 20 Minuten.
Ab Schleuse Neue Mühle ist die Dahme nur noch mit kleineren Frachtschiffen befahrbar. Wir wundern – und freuen uns darüber, dass hier so wenig los ist. Vor allem kaum Berufsverkehr. Ein ideales Revier für Anfänger: Wenig Berufsverkehr und bis zum Scharmützelsee nur noch vier Schleusen.
Von der Dahme in die Storkower Gewässer
Jetzt geht es auf der Dahme-Wasserstrasse bis kurz vor Prieros, wo wir in die Storkower Gewässer einbiegen. Bis zum Scharmützelsee sind es jetzt noch 22 Kilometer. Von nun an ist aufmerksames Wasserkarten-Lesen und umsichtiges Fahren zwischen den Tonnen angesagt. Jenseits der Tonnen ist es flach. Wir folgen dem Flusslauf, der hier Staabe heisst, zum Krimnicksee und dem sich anschliessenden Krüpelsee, gleiten von einem See in den anderen, durch idyllische Kanäle verbunden. Natur pur!
Vom Krüpelsee aus fahren wir knapp vier Kilometer durch den idyllischen Bindower Fliess in den Dolgensee. Dessen Schilfgürtel und die kleine Insel in der Mitte sind Vogelschutzgebiete, Anlegen verboten. Am Ende des Sees, in Dolgenbrodt, gibt es mehrere Gastliegeplätze und übernachtungsmöglichkeiten. Im schilfgedeckten Restaurant Fährhaus kann man sich an bayrischem Bier und regionalen Köstlichkeiten laben. Auch bei „Kuddls Lustiger Stube“ und der benachbarten Jacko-Werft gibt es Liegeplätze für die Nacht.
Die erste Schleuse erreichen wir, nachdem wir den runden Wolziger See und den Anfang des Storkower Kanals hinter uns haben: Die Schleuse Kummersdorf, 1,2 m Hub. Da müssen wir erst mal warten, denn die Schleuse ist mit drei Booten voll. Also eine Runde aussetzen. Bisher sind wir ja immer glatt durchgekommen.
Storkow – Stadt der Störche
Nach weiteren 3 Kilometern durch ein stilles Naturschutzgebiet erreichen wir die nächste Schleuse in Storkow, der Stadt der Störche. Die Schleuse Storkow ist eine Selbstbedienungsschleuse, keine Hexerei. Jeder Schritt wird durch grosse Anzeigetafeln mitgeteilt. Man fordert die öffnung an durch Drehen der blauen Stange. Wenn es blau blinkt, wurde die Anforderung angenommen. Bloss nicht die rote ziehen! Es bleibt etwas Zeit für einen kleinen Schnack mit anderen Wasserwanderern.
Sie empfehlen uns, in Storkow einen Stopp einlegen: Die Altstadtkirche mit dem 36 m hohen Turm stammt aus dem 14. Jahrhundert. Enge Gassen, die Fussgängerbrücke und die Klappbrücke sind beliebte Fotomotive. Die Reste der im 13. Jahrhundert angelegten Burg sind noch heute imposant. Im Fachwerkhaus daneben findet man die Touristeninformation. Wir würden ja die Stadt besichtigen, verzichten aber darauf, um unser Tagesziel, Schloss Hubertushöhe rechtzeitig zu erreichen.
Im dann folgenden Storkower Kanal wird es spannend: Nach rund 3 Kilometer erreichen wir die Strassenbrücke bei Philadelphia, die niedrigste Durchfahrt auf der ganzen Strecke: 3,50 Meter steht in der Karte. Vor der Brücke ein Warnschild mit einem Pegel, wo man – abhängig vom Wasserstand – die aktuelle Durchfahrtshöhe ablesen kann: heute 3,75. Unsere Yacht soll eigentlich 3,85 Meter hoch sein, bei gelegtem Mast. Gaaanz langsam, in Schleichfahrt, pirschen wir uns an die Brücke heran und peilen über das hintere Verdeck. Es klappt – gerade eine Hand passt dazwischen. Ein Wunder!
Übernachten am Schlosshotel Hubertushöhe
Jetzt sind wir auf dem Grossen Storkower See. An seinen schilfbewachsenen Ufern sind zahlreiche Wasservögel zu Hause. Hier gibt es mehrere Anlegemöglichkeiten und Hotelrestaurants mit Gästestegen. Das mondänste Haus finden wir auf halber Länge des Sees an Steuerbord nach Passieren der Storkower Seeenge: Das Hotel Schloss Hubertushöhe.
Hier wollen wir übernachten. Der Hafen ist voll belegt. Neben unserem Liegeplatz gibt es einen traumhaften Badesteg für die Gäste des Hotels – und für uns. Es gibt natürlich auch einen Wellnessbereich mit Sauna und Massagen.
Für das Freizeitangebot – Tennis, Golf, Ballonfahren oder die diversen Wassersportarten – haben wir weder Zeit noch Geld. Wir leisten uns aber ein schönes Abendessen auf dem Balkon, mit Aussicht auf den Park und den See: Rosa gebratenes Rehfilet für 21,50 €. Die Liegegebühr all inclusive beträgt 35 €. Nicht billig, aber nicht überteuert, finden wir.
Das Jagdschloss Hubertushöhe erinnert an ein Märchenschloss. Ein Kommerzienrat von Büxenstein liess es sich um 1900 erbauen. Zu DDR-Zeiten diente es als Schule für Fischerei-Ingenieure, heute befindet sich hier ein exklusives Hotel. An seine Vergangenheit als Jagdschloss erinnern die Tiermotive, die Bleiverglasung und das eigens entworfene Mobiliar.
Am nächsten Morgen ist der See noch etwas aufgewühlt, es hat nachts ordentlich geblasen. Horst setzt den Tee auf, Dieter holt die Brötchen und Klaus macht Spiegeleier.
Nach dem Durchfahren des Wendisch Rietzer Fliesses - eine kurze, landschaftlich reizvolle Fahrt - erreichen wir die Schleuse Wendisch Rietz. Die selbstbediente Schleuse hält den Wasserspiegel des Scharmützelsees auf einer Höhe von 38,3 m. Durch die vier Schleusen haben wir insgesamt einen Höhenunterschied von 4,30 überwunden. Bereits 1732 wurde die Wasserverbindung zwischen Scharmützelsee und Storkower See geschaffen – damit war der Wasserweg nach Berlin komplett.
Hier in Wendisch Rietz ist das Wartungspersonal gerade dabei, die beweglichen Teile der Schleuse zu schmieren. Wir müssen einen Moment warten – eine gute Gelegenheit, sich aus erster Hand über die Technik einer Schleuse zu informieren.
Jede Menge Ferienparks
Wendisch Rietz liegt am südlichen Scharmützelsees. In den 90er Jahren wurde ein neues Ortszentrum mit einem Veranstaltungszentrum, Fischereimuseum und einem Supermarkt errichtet. Mehrere Marinas und Ferienparks laden zum übernachten ein. Das SATAMA Sauna Resort & SPA bietet Wellness der Extraklasse. Ein rot-weisser Leuchtturm zeigt den Weg in den von Ferienhäusern umkränzten Hafen. Die Häuser sind in skandinavischem Holzbaustil errichtet und hochwertig eingerichtet.
Der Scharmützelsee – das „Märkische Meer“ - ist mit 10 Kilometer Länge der grösste See Brandenburgs. Auf unserem Weg nach Norden, nach Bad Saarow, kreuzen wir hin und her über den See, um uns die Orte anzusehen. Am westlichen Ufer liegen das Arosa Sport- und Spa-Resort und eine bekannte Segelschule, die Axel-Schmidt-Segelakademie.
In Bad Saarow gibt es ganze vier Sportboothäfen. Wir drehen erst einmal eine Runde, fahren an der Promenade entlang und machen dann fest im Hafen Fontane-Park am westlichen Seeufer. Der Hafen liegt in einer geschützten Bucht direkt an der Uferpromenade und bietet alles, was man sich als Skipper wünschen kann, sogar einen Fahrradverleih.
Der freundliche Hafenmeister Scholz gibt uns gute Tips für einen Rundgang durch Bad Saarow. Ganz Bad Saarow ist ein einziger Park mit geharkten Wegen und herrlichen Häusern, oft mit interessanten Fassaden. Ein mondäner Kurort eben.
Ausflugsziel der Berliner
Seit vielen Jahren ist das schmucke Städtchen ein beliebtes Ausflugsziel der Berliner. Schon seit Anfang des letzten Jahrhunderts zog es Künstler und Prominente an das Seeufer, in die reizvollen Gärten und den Kurpark. Max Schmeling wohnte hier, viele Filmstars der Goldenen Zwanziger gaben sich hier ein Stelldichein. Zu Zeiten der DDR waren grosse Teile des Ortsgebietes fast 40 Jahre lang wegen militärischer Nutzung nicht frei zugänglich. Längst ist der Kurort ist wieder zu alter Pracht erblüht.
Als erster Kurort in Brandenburg erhielt Bad Saarow die staatliche Anerkennung als Thermalsole- und Moorheilbad. Das Herzstück im Kurparadies ist die SaarowTherme, eines der modernsten Wellness- und Spa-Bäder in Europa. Sie hat rund 360.000 Besucher im Jahr.
Wir sind etwas traurig, die Rückfahrt antreten zu müssen, gerne hätten wir etwas mehr Zeit in Bad Saarow verbracht, z.B. in der Therme: So fahren wir zum Abschied noch einmal an der Promenade entlang, vorbei an Liegeplätzen der Gelben Welle und dem ehemaligen Strandbad.
Diesmal klappen wir rechtzeitig vor der Philadelphiabrücke unser Verdeck runter und fahren als Cabrio. Wir übernachten unmittelbar hinter der Brücke. Am nächsten Mittag erreichen wir unser Heimatrevier. Kurz vor unserer Charterbasis passieren wir die berühmte Regattastrecke, wo zur Olympiade 1936 die Ruderregatten stattfanden – und wo bis heute ein emsiger übungsbetrieb herrscht. Hier müssen sich die Sportboote eng am nördlichen Ufer halten.
Rechtzeitig zur Teatime sind wir fest in der Marina Löber. Eine schöne Reise mit einem schönen, komfortablen Schiff, der Adriana II.
Da müssen wir wieder hin!
Unser Resümee: Die Flüsse und Seen südöstlich Berlins sind mindestens so schön wie die Mecklenburger und Brandenburger Seen nördlich der Hauptstadt. Die Region ist (noch) nicht so bekannt, es sind weniger Boote unterwegs, und wir haben uns an den wenigen Schleusen nie über lange Wartezeiten ärgern müssen. Durch die vielen schmalen Fliesse zwischen den Seen wirkt die Landschaft abwechslungsreicher. Naturliebhaber kommen voll auf ihre Kosten. Es gibt lauschige Ankerplätze und komfortable Liegemöglichkeiten überall. Wir sind uns einig: An der Dahme und in den Storkower Gewässern könnte man es auch für längere Zeit aushalten. Da müssen wir wieder hin!
Uwe Taubert
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