Rundreise von Berlin Köpenick über Berlin und die Potsdamer Schlößerwelt .


Autoren: Klaus Huhmann und Uwe Taubert

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Vom Kriegsverbrechergefängnis in Spandaus Wilhelmstrasse ist nichts mehr zu sehen. Das burgähnliche Backsteingefängnis, in dem von 1946 bis 1987 die Verurteilten im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher des Zweiten Weltkriegs ihre Haftstrafen verbüßten, wurde 1987 nach dem Tod des letzten Häftlings, Rudolf Heß, abgerissen. Von Spandau aus fahren wir die Havel hinab in Richtung Wannsee. Rechts noch einmal der Turm des Rathauses. Wo sich die Havel erweitert, beginnt die Scharfe Lanke. An Steuerbord die Marina Lanke, wo wir Wasser nachtanken wollen. Vor ein paar Jahren ist die Tankstelle abgebrannt, inzwischen aber wieder in Betrieb. Gegenüber sieht man den Teufelsberg. Er ist einer der zahlreichen Trümmernberge, die nach dem 2. Weltkrieg aufgeschüttet wurden. In den riesigen weissen Kugeln waren Abhörantennen, sie dienten während des Kalten Krieges als Horchposten der Amerikaner. Heutzutage sitzt der amerikanische Geheimdienst nicht mehr auf dem Trümmerberg, sondern holt sich bequem und gemütlich unsere Daten aus den Servern in den USA. Ja, wer sein Boot liebt, der hält es immer schön sauber. Heute vormittag wird geschrubbt. Wir machen einen kurzen Abstecher zur Pfaueninsel, deren weisses Märchenschloss uns schon von Ferne lockt. Die Pfaueninsel zählt seit jeher zu den beliebtesten Ausflugszielen der Berliner. Eine Besonderheit sind die freilaufenden Pfauen, die für Besucher schon mal ein Rad schlagen. Von 1794 bis 1797 wurde das Schlösschen in romantischen Ruinenstil errichtet und diente fortan als Sommerresidenz der Königsfamilie. Die beiden Türme rahmen den Mittelbau ein und sind durch eine eiserne Wandelbrücke miteinander verbunden. Die Innenausstattung ist kostbar und offenbart den ehemals herrschaftlichen Geschmack, wobei besonders der klassizistische Große Saal hervorzuheben ist. Auf der gegenüber liegenden Seite der Pfaueninsel gibt es einen Restaurantanleger, nicht zu verwechseln mit dem Fähranleger. Dort kann man nicht nur gut speisen, sondern auch für einen kurzen Ausflug auf die Pfaueninsel "zwischenparken" und sich mit der Personenfähre zur Insel übersetzen lassen. Weiter gehts: Die Heilandskirche aus dem Jahre 1848 lag auf DDR Gebiet – die Mauer verlief unmittelbar davor. Die Kirche war dem Verfall preisgegeben, aber wurde durch eine westdeutsche Spende gerettet. Nach der Wende wurde sie gründlich restauriert. Ein Schmuckstück. Backbord voraus geht es zur Glienicker Brücke, aber wir biegen ab nach Steuerbord und fahren nach Nordwesten, in den Jungfernsee. An Backbord liegt der Neue Garten. Das Marmorpalais können wir vor lauter Bäumen nicht erkennen. Aber hier erspähen wir Schloss Cecilenhof, erbaut im Stil eines englischen Landhauses. Diesen bedeutenden Ort der deutschen Nachkriegsgeschichte wollen wir natürlich besuchen. Noch ein paar hundert Meter weiter, dann passieren wir die frühere Meierei der Schlösser im Neuen Garten, heute ein beliebter Ausflugsort wegen des dort gebrauten Bieres. Kurz danach machen wir fest an einem weiteren kostenlosen Liegeplatz für Sportboote. Und gehen die paar Schritte zu Fuss zum Alten Garten.

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