Tourbeschreibung
Genusstörn von Schloss zu Schloss
Hier wurde Deutschland aufgeteilt
Kurz danach erspähen wir Schloss Cecilienhof mit seinem Fachwerk und den vielen typischen Schornsteinen. Dieses Schloss, ein bedeutender Ort der deutschen Nachkriegsgeschichte, wollen wir besuchen. Dazu fahren wir etwas weiter, passieren die Erlebnisbrauerei "Alte Meierei" und machen fest an einem weiteren kostenlosen Liegeplatz für Sportboote, gehen dann zu Fuss zum Alten Garten. Getreu unserem Prinzip "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen" besuchen wir zunächst das Schloss Cecilienhof. lm 1917 im Stil eines englischen Landsitzes erbauten Schloss Cecilienhof lebte das Kronprinzenpaar Wilhelm und Cecilie mit Unterbrechungen bis 1945.
Im Sommer 1945 beschlossen die Siegermächte, vertreten durch Churchill, Truman und Stalin, bei der Potsdamer Konferenz, Deutschland unter den Besatzungsmächten aufzuteilen. Der Konferenzsaal mit dem grossen runden Tisch wird von vielen Geschichtsinteressierten besucht. Im Ehrenhof leuchtet auf der Rasenfläche ein aus roten Blumen gepflanzter Sowjet-Stern. Sowjetische Soldaten legten ihn 1945 für die Potsdamer Konferenz an. Auch die Gemächer des Kronprinzenpaars Wilhelm und Cecilie sind zu besichtigen. Ein Teil des Anwesens wird heute als luxuriöses Hotel genutzt.
Und dann geht es in die Alte Meierei, die seinerzeit Fleisch und Milch für das Schloss lieferte. Seit vielen Jahren ein beliebtes Ausflugsziel der Berliner, und seit 2003 eine Brauerei-Gaststätte. Wir fühlen uns in der gemütlichen Atmosphäre im preußisch-ländlichen Wirtshausstil sehr wohl und lassen uns das naturtrübe Bier und ein paar Berliner Bouletten schmecken. An blank gescheuerten Tischen blicken wir durch originalgetreu rekonstruierte gotische Fenster auf die Schiffe, die auf dem Wasser vorbeiziehen. Während der Sommermonate kommen viele Gäste mit dem Dampfer von Potsdam.
Wasser, Wasser, Wasser
Heute wollen wir ein ziemlich unbekanntes Schloss der Preussenkönige besuchen - das Sommerschloss Paretz bei Ketzin. Der Weg dorthin führt zunächst über den Sacrow-Paretzer Kanal in die idyllische Wasserlandschaft der Havel. Wasser, überall Wasser. Auf dem Kanal gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 6 km/t - und die Wasserschutz lauert.
Wir fahren an einigen früheren Tongruben vorbei. Hier gab es um 1900 zahlreiche Ziegeleien, die das Baumaterial für die boomende Hauptstadt lieferten. Havel, Schilf und Wasservögel so weit das Auge reicht. Der Himmel ist noch wolkenverhangen, aber ein paar Wildgänse fliegen bereits in lockerer Formation über die Baumwipfel, und der Kormoran hat sich schon zum Frühstück einen Fisch geschnappt. Hunderte Kilometer schiffbare Wasserstraßen mäandern mystisch durch das Havelland. Theodor Fontane, der die Mark Brandenburg durchwanderte, fand dafür einen ausgefallenen Vergleich. "Es ist mit der märkischen Natur wie mit manchen Frauen. Auch die hässlichste hat immer noch sieben Schönheiten. Man muss sie nur zu finden verstehen", notierte er 1862.
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