Tourbeschreibung


Genusstörn von Schloss zu Schloss

Kunstvolle Tapeten im Schloss Paretz

 Schloss Cecilienhof

Nach etwa 13 Kilometern, also zwei Stunden, erreichen wir den Havelkanal, der von der DDR in der Rekordzeit von 13 Monaten gegraben wurde, damit ihre Schiffe auf dem Weg zwischen Elbe und Oder nicht mehr durch Westberlin fahren mussten. Wir biegen nach Steuerbord in den Havelkanal - und nach ein paar hundert Metern in den kleinen Hafen. Von hier aus sind es nur 10 Minuten zu Fuss zum Schloss Paretz. Der Hafen ist meistens menschenleer - und von einem hohen Zaun umgeben. Das Tor ist verschlossen und mit einem Zahlenschloss gesichert. Um durch das Tor zu kommen, ruft man Herrn Wysocki an - Tel 0172 4583592, der einem die Zahlenkombination verrät.

In Paretz ließ sich 1797 der preussische König Friedrich Wilhelm III. noch als Kronprinz in dieser abgeschiedenen Gegend eine relativ bescheidene Sommerresidenz bauen. Auch die mittelalterliche Kirche wurde unter ihm neu gestaltet; Paretz wurde zu einem Musterdorf in frühklassizistischem Stil. Seit der Restaurierung von Schloss Paretz 2002 kann man wieder die 1947 abgenommenen Tapeten mit ihren bezaubernden Landschaftsbildern bewundern.

Neben dem Schloss sind in der Wagenhalle Kutschen, Sänften und reich dekorierte Schlitten aus der damaligen Zeit zu sehen. Matthias Marr, der das Schloss für die Stiftung Preussischer Schlösser und Gärten verwaltet, gilt als Retter des Schlosses Paretz. Ohne ihn wäre es vielleicht immer noch im DDR-Zustand, als es als Bauernhochschule genutzt wurde.

Vom kleinen Hafen Paretz aus überqueren wir den Sacrow-Paretzer Kanal und fahren nach Süden in die Potsdamer Havel. Jetzt folgen wieder idyllische Streckenabschnitte fast ohne Bebauung. Nach etwa 10 Kilometern erreichen wir den Zernsee, und jetzt kommen die Türme der Heilig-Geist-Kirche von Werder in Sicht. Malerisch erheben sich die sieben Türme der Kirche über den roten Ziegeldächern und dem Grün der Weiden am Ufer der Insel. Auf der Werder-Insel vermitteln enge Gassen und kleine gedrungene Häuser den Eindruck einer Fischersiedlung. Die Fischräucherei "Arielle" ist ein besonderer Anziehungspunkt für viele Touristen. Und für uns. Neuerdings hat "Arielle" einen eigenen Anleger für Bootstouristen; sie können sogar hier übernachten (Tel. 03327 45641).

Süden in die Potsdamer Havel

Werder bedeutet "Von Wasser umflossenes Land. Ein Bummel entlang der Uferpromenade verspricht manch romantischen Ausblick auf den Fluss und die am anderen Ufer liegende Vorstadt. Überall gibt es einladende Gasthäuser und Fischräuchereien. Im milden Klima gedeihen Obstbäume und die nördlichsten Weingärten des Kontinents. Ende April wird zehn Tage lang das Baumblütenfest mit Obstwein, Musik, Karussells und Rummel gefeiert.

Luxushafen für wenig Geld

Unsere nächste Station ist das edle "Resort Schwielowsee", ein strahlend weisses Ensemble aus Luxushotel und Ferienhäusern in amerikanischem Stil. Bekannt wurde es, weil dort viele grosse Konferenzen und andere Veranstaltungen stattfinden - und wegen der rechtlichen Probleme des Investors. Die können uns aber egal sein; Hafenmeister Rennert (0) 3327 / 56 96-0 (03327 56960))lädt uns am Telefon herzlich ein, bei ihm festzumachen. Hier können wir den Komfort einer wunderschönen Anlage geniessen. Und das für nur 29 Euro einschliesslich Duschen, Strom und Wasser. Das Restaurant Hemingway hat heute geschlossen, aber das macht gar nichts, denn wir haben in Werder reichlich Spargel eingekauft und wollen an Bord einen weiteren feuchtfröhlichen Abend geniessen.

Resort Schwielowsee

Steven hat aus Kallstadt so einige Flaschen Wein mitgebracht, genug für eine sehr ausführliche Weinprobe. Wie viele verschiedene Pfälzer Weine wir schliesslich probiert haben, weiss niemand mehr am nächsten Morgen, nur, dass sie uns alle geschmeckt haben und dass Steven eine grössere Bestellung mit nach Hause nehmen konnte. Und wen es interessiert: Jeder von uns hat ein ganzes Kilo von dem köstlichen Beelitzer Spargel vertilgt. Wir haben noch bis in die Nacht an Deck gesessen und die zauberhafte Stimmung genossen.

Spargel

Am nächsten Morgen gibt es schon um 7 Uhr frische Brötchen bei unserem freundlichen Hafenmeister. Nach einem ausführlichen Frühstück geht es weiter über den Schwielowsee, laut Theodor Fontane die Königin der märkischen Seen. Gegenüber dem Schwielowsee-Resort liegt Caputh. Hier gibt es einen kleinen Hafen namens Märkisches Gildehaus. Aber Vorsicht: Die grünen Tonnen davor unbedingt an Steuerbord lassen, sonst läuft man auf ein ausgedehntes Flach.

Weiter geht es durch die schmale Durchfahrt bei Caputh. Hier muss man auf die Seilfähre achten, die ständig hin und her pendelt. In Caputh gibt es ein kleines Barockschloss aus dem 17. Jahrhundert. Sein Hof bildet heute eine bezaubernde Kulisse für Sommerkonzerte. Caputh wurde in den Goldenen Zwanziger Jahren als Sommerfrische der besseren Berliner Gesellschaft beliebt, unter ihnen Albert Einstein, der hier ein Sommerhaus und ein Segelboot besass. Um das Schloss und das Einsteinhaus zu besichtigen, kann man an einem der kleinen Anlegestege festmachen.

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