Tourbeschreibung
Genusstörn von Schloss zu Schloss
Weltkulturerbe Potsdam
Potsdam, von Wasser umgeben, ist wohl eine der schönsten Landeshauptstädte der Bundesrepublik. Ehemals Residenzstadt des Königreichs Preussen. Viel vom Glanz dieser Zeit ist noch erhalten. Die Potsdamer Kulturlandschaft mit ihren vielen Schlössern und Parks wurde 1991 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Wer die Hauptattraktion, Schloss und Park Sanssouci, besuchen will, macht am besten im Yachthafen Potsdam (Tel. 0331 974729) fest, der jetzt als erster Hafen in Sicht kommt. Hier kostet der Liegeplatz für unsere 12,80 Meter lange "Aurelia" mit einer Crew von fünf 18 Euro - dazu kommen allerdings Wasser und Stromverbrauch, aber zu angemessenen Preisen: Duschen kostet 50 Cent. Von hier aus sind es nur wenige Minuten zu Fuss zum Schlosspark.
König Friedrich II., genannt Friedrich der Große, wünschte sich eine Sommerresidenz, in der er sich ganz ohne Sorgen, sans souci, von den Regierungsgeschäften entspannen konnte. Nach Skizzen des kreativen Königs erfüllte ihm der Baumeister Knobelsdorff diesen Wunsch ab 1745. Sein verspieltes Palais thront über sechs symmetrisch angelegten Weinterrassen auf einer Anhöhe. Die großen Fenster öffnen sich zum barocken Landschaftspark, zu dem 132 Stufen der Mitteltreppe hinunter führen. Neben dem Schloss steht die alte Windmühle, im Krieg zerschossen, aber wieder aufgebaut und als Museum zu besichtigen.
Am Ende der schnurgeraden, 2,5 km langen Hauptallee erhebt sich der dreiflügelige rote Bau des Neuen Palais. In nur sechs Jahren wurde der mit 200 Räumen mehr als stattliche Palast erbaut, um nach dem Siebenjährigen Krieg 1763 die Macht Preußens zu demonstrieren. Das Palais beherbergt die Potsdamer Universität, die Prunkräume können besichtigt werden. Eine ganze Reihe weiterer Lust- und Nutzbauten liegen im und am Park - z.B. das verspielte, mit Blattgold glänzend verzierte Chinesische Teehaus.
Die Altstadt lebt
Ausser dem Yachthafen Potsdam gibt es noch weitere Liegemöglichkeiten. Zentral, aber ohne Komfort liegt man in der Neustädter Havelbucht. Dort steht ein Gebäude, das aussieht wie eine Moschee: Es ist das Dampfmaschinenhaus von 1841, eine Pumpstation für die Brunnen im Park von Sanssouci. Von der Neustädter Havelbucht und - weiter östlich - der Marina am Tiefen See sind es nur wenige Schritte ins Stadtzentrum und zum Holländischen Viertel mit seinen exklusiven Läden und gemütlichen Restaurants. Das einzigartige Bauensemble wurde zwischen 1734 und 1742 für holländische Handwerker erbaut, die König Friedrich Wilhelm I. - der Soldatenkönig - nach Potsdam holte. Zur Besiedlung des einst sumpfigen Terrains holte Friedrich Wilhelm l. nicht nur französische Hugenotten, sondern auch niederländische Einwanderer. Die holländischen Baumeister errichteten ab 1737 in der damaligen Vorstadt 134 Backsteinhäuser mit weißen Fensterläden und geschwungenen Giebeln, wie zu Hause. Galerien, kleine Läden, Boutiquen und Cafés machen das hübsche Viertel zu einem wahren Besuchermagneten.
Der Landtag im neuen Stadtschloss
Wir fahren weiter durch Potsdam. Rechts oberhalb der Langen Brücke liegt der Potsdamer Bahnhof mit allerlei Geschäften. Die Brücke mündet in den Alten Markt. Hier erstrahlt frisch restauriert der stolze Kuppelbau der klassizistischen Nikolaikirche, ein Entwurf Karl Friedrich Schinkels. Daneben ist jüngst der Neubau des früheren Stadtschlosses entstanden - der edle, neue Sitz des Brandenburger Landtags.
Leider können wir nicht das Filmmuseum im Marstall besuchen; es ist bis zum Frühjahr 2014 "under construction". Eine Fundgrube für Freunde alter Filme. Wer mehr erlebnisorientiert ist, nimmt die S-Bahn zum Filmpark Babelsberg, wo seit 1912 die UFA, zu DDR-Zeiten die DEFA und heute das Studio Babelsberg zahllose Filme gedreht haben. Der Filmpark ist ein wahrer Besuchermagnet - mit seinen Stuntshows und einer virtuellen U-Boot-Fahrt.
Nachdem wir die Insel der Freundschaft passiert haben, erreichen wir den Tiefen See. Am Ostufer der Havel erstreckt sich der Babelsberger Schlosspark. Das von Karl Friedrich Schinkel erbaute neugotische Schloss - Sommerresidenz von König Friedrich Wilhelm I. - wird gerade denkmalgerecht restauriert. Der 1849 vollendete Bau markiert den Anfang der historisierenden Architektur an deutschen Höfen - 20 Jahre, bevor Ludwig II. von Bayern den Grundstein für sein Märchenschloss Neuschwanstein legte.
Gegenüber übrigens etwas Aussergewöhnliches: Ein Aldi-Anleger, wo man mit dem Einkaufswagen direkt zum Schiff fahren, allerdings nicht übernachten kann. Praktischer geht's nicht!
Auch an der Glienicker Brücke können Sportboote anlegen, aber nicht über Nacht bleiben. Die berühmt-berüchtigte Brücke von 1907, die Potsdam mit Berlin verbindet, wurde von der DDR "Brücke der Einheit" genannt. Sie war aber bis zur Wende nur von den Siegermächten passierbar, wurde aber auch zum Agentenaustausch genutzt.
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